Oberflächenbeschaffenheit (Matt, Glatt oder Strukturiert?)
Runde Biothane-Leinen bestehen in der Regel aus Beta-Biothane, was ihnen eine matte Oberfläche verleiht. Das Material fühlt sich weich und griffig an – ähnlich wie Leder. Die Oberfläche ist zwar glatt im Sinne von gleichmäßig, aber nicht hochglänzend oder rutschig. Vielmehr hat Beta-Biothane eine leichte Struktur bzw. „Grip“, die für eine außergewöhnliche Griffigkeit sorgt. Dadurch liegen runde Biothane-Leinen selbst bei Nässe sicher in der Hand und gleiten nicht so leicht durch die Finger. Zum Vergleich: Flache Biothane-Bänder sind entweder in der gleichen matten Beta-Ausführung oder in der glänzenderen Gold-Variante erhältlich. Bei runden Leinen kommt jedoch fast ausschließlich Beta-Biothane zum Einsatz, sodass diese standardmäßig ein eher mattes Erscheinungsbild haben und sich lederähnlich anfühlen.
Abriebfestigkeit und Vergleich zu flachem Biothane
Biothane ist allgemein für seine hohe Abriebfestigkeit bekannt. Insbesondere runde Biothane-Leinen gelten als sehr robust gegenüber Abnutzung: Das Material widersteht täglicher Reibung, Kratzern und sogar rauem Bodenkontakt ausgesprochen gut. Tests und Praxiserfahrungen zeigen, dass eine Biothane-Leine in puncto Verschleißfestigkeit mit Leder mithalten kann und andere Materialien oft übertrifft. Sowohl flache als auch runde Biothane-Leinen bestehen aus dem gleichen Polymermantel, daher ist die Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb bei beiden Formen ähnlich hoch.
Dennoch gibt es durch die unterschiedliche Form leichte Unterschiede im Gebrauch: Eine runde Leine hat eine geringere Auflagefläche auf dem Boden. Beim Hinterherziehen bedeutet dies weniger Reibungswiderstand – die Leine gleitet also leichter über Gras, Erde oder Sand. Das kann dazu führen, dass sich runde Schleppleinen weniger im Unterholz verfangen und etwas schonender für das Material sind, weil sich Dreck und Geröll nicht breitflächig einschleifen. Die flache Leine verteilt dagegen den Bodenkontakt auf eine größere Fläche, was theoretisch die Abnutzung pro Quadratzentimeter reduzieren kann. In der Praxis sind aber beide Varianten äußerst verschleißarm und halten auch intensivem Gebrauch (z. B. tägliches Schleifen als Schleppleine) lange stand. Es gibt kaum Berichte, dass eine intakte Biothane-Leine durch normalen Abrieb bricht – das Material wird eher langsam und gleichmäßig dünner, ohne plötzlich zu versagen. Wichtig ist, Beschädigungen wie scharfe Kanten oder Schnitte zu vermeiden – hier ist Biothane wie jedes Material anfällig, wenn die Schutzschicht durchtrennt wird. Insgesamt kann man sagen: Rund vs. flach macht in Sachen Abriebfestigkeit keinen gravierenden Unterschied; beide Ausführungen sind enorm strapazierfähig und bewähren sich im rauen Alltag.

Veränderungen von Glanz und Haptik über die Zeit
Ein großer Vorteil von Biothane ist, dass es form- und oberflächenstabil bleibt. Die Haptik einer runden Biothane-Leine ändert sich auch nach langer Nutzung nur geringfügig. Da das Material keine Feuchtigkeit oder Fette aufnimmt, kommt es nicht zu Versprödung, Austrocknung oder Verhärtung wie bei Leder, das mit der Zeit gepflegt werden muss. Im Gegenteil: Biothane bleibt dauerhaft flexibel – selbst Kälte hat kaum Einfluss auf die Geschmeidigkeit (auch bei Minusgraden bleibt Beta-Biothane flexibel und weich). Ein „Einlaufen“ oder porös werden der Oberfläche ist unter normalen Umständen nicht zu erwarten. Ebenso wenig bildet sich eine Patina – das matte Finish bleibt weitgehend erhalten, es sei denn, es wird durch extreme Beanspruchung mechanisch aufpoliert oder verkratzt.
Leichte ästhetische Veränderungen können allerdings auftreten: UV-Licht beispielsweise lässt kräftige Farben über sehr lange Zeit etwas ausbleichen. Beta-Biothane enthält Weichmacher auf PVC-Basis und kann bei dauerhafter intensiver Sonneneinstrahlung mit der Zeit an Farbintensität verlieren. Dieser Effekt ähnelt dem Ausbleichen von Nylon – in der Praxis fällt er jedoch meist erst nach Jahren kontinuierlicher Sonne auf und beeinträchtigt die Funktion nicht. Die Gold-Variante (TPU-basiert) ist hier etwas UV-beständiger, doch bei runden Leinen (Beta) sollte man bei Neon- und Signalfarben damit rechnen, dass sie nach vielen Sommern minimal blasser werden. Wasser, Schlamm und Sand hinterlassen hingegen keine bleibenden Spuren: Biothane nimmt keinen Schmutz dauerhaft an, und selbst Sandkörner können der robusten Oberfläche nur oberflächliche Kratzer zufügen, wenn überhaupt. Nach dem Reinigen wirkt die Leine wieder wie zuvor. Auch der Glanzgrad verändert sich kaum – matte Biothane bleibt matt. Es tritt weder starker Glanz noch eine klebrige Oberfläche auf (letzteres kann bei Billig-Kunststoffen durch Weichmacherwanderung passieren, bei Biothane aber nicht). Insgesamt bleiben Haptik und Optik runder Biothane-Leinen über lange Zeit stabil – sie „altern“ äußerst langsam und können bei normaler Pflege viele Jahre fast neuwertig aussehen.

BioThane® Schleppleine ‚Roundabout‘
Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit
Die Haltbarkeit einer Biothane-Leine wird von mehreren Faktoren bestimmt, obwohl das Material an sich extrem langlebig ist. Ein zentraler Aspekt ist der passende Durchmesser für den Einsatzzweck: Die 6 mm runde Biothane hat eine Nenn-Reißfestigkeit um 180–225 kg, während die 8 mm Variante etwa 340–360 kg Zugkraft aushält. Für kleinere bis mittelgroße Hunde reicht 6 mm in der Regel aus; bei sehr kräftigen oder schweren Hunden (ab ~25 kg) empfiehlt sich jedoch die 8 mm-Leine, um ausreichend Sicherheitsreserve zu haben. Wird eine zu dünne Leine von einem starken Hund ruckartig belastet, steigt das Risiko eines Materialversagens trotz der hohen Grundfestigkeit. Daher sollte man die Dimensionierung der Leine immer auf das Hundegewicht und -temperament abstimmen.
Umweltbedingungen spielen ebenfalls eine Rolle: Obwohl Biothane wetterfest ist, führt extreme UV-Belastung über Jahre hinweg zu leichter Materialermüdung (v.a. Ausbleichen). Daher verlängert es die Lebensdauer, wenn man die Leine bei Nichtgebrauch nicht ständig in praller Sonne aufbewahrt. Hohe Temperaturen können das Material erweichen – etwa wenn die Leine auf einer heißen Heizung oder im Hochsommer hinter der Autoscheibe liegt. Solche Hitze kann auf Dauer die Oberfläche beeinträchtigen oder Verformungen begünstigen. Ebenso sollten starke Kälte (unter -20 °C) und Temperaturwechsel beachtet werden – Beta-Biothane bleibt zwar flexibel, aber extreme Kälte kann jedes Material etwas steifer machen. Im normalen mitteleuropäischen Temperaturbereich gibt es jedoch keine Probleme.
Mechanische Beanspruchung: Dauerhaftes Scheuern an einer scharfen Kante (z. B. wenn die Leine immer am selben Metallring scheuert) kann die Schutzschicht nach langer Zeit abschürfen. Auch wenn die Leine häufig geknotet oder extrem gebogen wird, kann an diesen Knickstellen das Gewebe innen auf Dauer minimal schwächer werden. Außerdem gilt: Kein Material ist bissfest – knabbert ein Hund an der Biothane-Leine, können durch die Zähne Schnitte oder Löcher entstehen, die die Haltbarkeit deutlich reduzieren. Biothane reißt zwar nicht einfach so, aber ein tiefer Biss kann die integrierte Gewebeschicht beschädigen. Daher sollte man darauf achten, dass der Hund die Leine nicht als Kauspielzeug missbraucht. Chemikalien sind ein weiterer Punkt: Biothane ist gegen normales Salzwasser, Schweiß und Schmutz unempfindlich, aber aggressive Chemikalien wie Lösungsmittel, Benzin oder starke Säuren können den Kunststoffmantel angreifen. Solche Substanzen sollte die Leine nach Möglichkeit nicht kontaktieren. Insgesamt wird die enorme Lebensdauer einer Biothane-Leine hauptsächlich durch äußere Einflüsse begrenzt – wer das Produkt pfleglich behandelt, kann damit jahrzehntelang arbeiten, ohne dass Materialermüdung eintritt.

Richtige Pflege, Reinigung und Lagerung
Die Pflege einer runden Biothane-Leine ist unkompliziert. Anders als bei Leder benötigt Biothane keine speziellen Pflegemittel oder Öle, um geschmeidig zu bleiben – das Material ist von Haus aus unempfindlich und pflegeleicht. Zur Reinigung genügt meist ein feuchtes Tuch: Schmutz und Flecken lassen sich einfach abwischen. Da Biothane keine Feuchtigkeit aufnimmt, kann Dreck nicht tief einziehen, sondern haftet nur oberflächlich. Bei stärkeren Verschmutzungen (z. B. Schlammkruste) kann die Leine auch in handwarmem Seifenwasser eingeweicht und abgewaschen werden. Wichtig ist, keine aggressiven Reinigungsmittel zu verwenden – scharfe Reiniger oder Scheuermilch könnten den Polymermantel matt machen oder anrauen. In der Regel reichen milde Seife oder Spülmittel völlig aus. Viele Halter spritzen ihre Biothaneleine einfach mit klarem Wasser ab; selbst Hochdruckreiniger auf moderater Stufe werden von einigen genutzt (obwohl aufgrund der hohen Abriebfestigkeit sogar das meist schadlos bleibt, sollte man mit Hochdruck eher vorsichtig umgehen, um die Oberfläche nicht aufzurauen). Bürsten sind selten nötig – wenn doch, dann eine weiche Bürste verwenden, keine Drahtbürsten.
Nach der Reinigung lässt man die Leine an der Luft trocknen. Biothane trocknet schnell, da nichts ins Innere zieht. Man sollte die Leine jedoch nicht auf einer heißen Heizung oder in direkter Sonne „trocknen“ wollen – extreme Hitze und UV-Strahlung dabei können das Material unnötig belasten. Stattdessen einfach flach auslegen oder aufhängen und abwarten, bis sie trocken ist. Zum Abtrocknen kann man auch mit einem weichen, fusselfreien Tuch drüberwischen, das beschleunigt das Trocknen ein wenig.
Für die Lagerung gilt: am besten trocken, kühl und dunkel bzw. ohne dauerhafte Sonneneinstrahlung lagern. Das heißt nicht, dass die Leine im Einsatz kein Sonnenlicht verträgt – aber man muss sie z.B. nicht wochenlang an der Fensterbank liegen lassen. Ein Haken in der Garderobe oder ein Platz in einer Schublade/Box ist ideal. Wichtig: Biothane-Leinen nicht stark geknickt aufbewahren. Am besten locker aufrollen oder hängen, damit keine scharfen Knicke entstehen, die über sehr lange Zeit im Material bleiben könnten. Zwar ist Biothane formstabil und „entknickt“ sich meist wieder, doch vermeidbar ist es trotzdem, sie etwa unter schweren Gegenständen gequetscht zu lagern.
Salzwasser und Schmutzwasser: Nach Nutzung im Meer oder in salzhaltiger Umgebung empfiehlt es sich, die Leine mit Leitungswasser abzuspülen. Zwar ist Biothane selbst salzwasserfest (Rost betrifft nur metallische Teile), doch Salzkrusten können die Haptik beeinträchtigen und Metallkarabiner angreifen. Gleiches gilt, wenn die Leine mit Chemikalien in Kontakt kam (z.B. im Gelände mit Dünger oder Ähnlichem) – immer mit klarem Wasser abwaschen. Ansonsten ist keine weitere Pflege nötig. Einölen, Fetten oder Imprägnieren ist absolut überflüssig und sogar kontraproduktiv: Biothane hat eine geschlossene Oberfläche, Öle würden nur einen Schmierfilm bilden und Schmutz binden oder im schlimmsten Fall das Material anlösen. Auch Wachse, Silikonsprays oder Lederpflegemittel haben an Biothane nichts verloren – sie brauchen lediglich Wasser und ggf. milde Seife zur Reinigung.

Biothane®-Leine ‚Loopline‘
Häufige Pflegefehler und wie man sie vermeidet
Aggressive Reiniger: Ein verbreiteter Fehler ist der Griff zu stark chemischen Reinigungsmitteln (Chlorbleiche, scharfe Desinfektionsreiniger o. ä.) in der Annahme, man könne damit hartnäckigen Dreck besser entfernen. Diese können jedoch die Kunststoffoberfläche angreifen oder stumpf machen. Verwenden Sie stattdessen wirklich nur milde Seife oder Allzweckreiniger in geringer Dosierung. Scheuermittel oder harte Topfschwämme sollten ebenfalls tabu sein – sie erzeugen Mikrokratzer, in denen sich später Schmutz festsetzen könnte.
Hohe Hitze: Biothane sollte man niemals großer Hitze aussetzen. Ein Fehler wäre z.B., eine verschmutzte Leine in sehr heißem Wasser auszukochen oder im Backofen/auf der Heizung zu trocknen. Die Folge kann ein Verziehen des Materials oder ein Verlust an Flexibilität sein. Auch direkte Sommersonne über Stunden kann – wenn auch hauptsächlich farblich – Auswirkungen haben. Besser: immer an der Luft bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
Unsachgemäße Lagerung: Wenn Biothane-Leinen z.B. neben Lösungsmitteln oder Lacken gelagert werden, könnten Dämpfe das Material mit der Zeit beeinträchtigen. Lagern Sie die Leine nicht in der Garage neben Chemikalien, sondern lieber im Wohnbereich. Ebenso sollte man vermeiden, sie über lange Zeit auf engem Raum geknickt aufzubewahren (siehe oben).
„Pflegen“ wie Leder: Ein häufiger Irrtum unter Hundehaltern ist, Biothane mit denselben Mitteln behandeln zu müssen wie Leder. Dies ist nicht nötig – im Gegenteil, das Auftragen von Lederfett, Öl oder Imprägniermittel kann das Material eher schädigen. Biothane braucht diese Pflege nichtaussie.de. Wer die Leine dennoch mit irgendwelchen Mittelchen einreibt, riskiert Verfärbungen oder ein Erweichen der Oberfläche. Also: weniger ist mehr – einfach sauber halten und trocken lagern, das genügt.
Mechanische Einwirkung: Schließlich sollte man grobe Gewalteinwirkung vermeiden. Nicht mit Absicht über scharfe Kanten ziehen oder mit dem Messer daran herum schneiden. Wenn sich doch einmal ein Schnitt oder Riss zeigt, ist die Leine aus Sicherheitsgründen auszutauschen. Kleine oberflächliche Kerben sind meist unkritisch, aber tiefe Beschädigungen kompromittieren die Reißfestigkeit. Kontrollieren Sie die Leine daher gelegentlich auf Beschädigungen – besonders nach intensivem Gebrauch. Falls z.B. der Hund doch einmal daran gekaut hat, prüfen Sie, ob die innere Gewebeschicht sichtbar oder beschädigt ist. Im Zweifel lieber ersetzen, da an angeknabberten Stellen die Stabilität deutlich reduziert ist.
Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen und richtiger Pflege kann eine runde Biothane-Leine viele Jahre zuverlässig dienen, ohne an Funktion oder Aussehen einzubüßen. Das robuste Material verzeiht auch nachlässige Behandlung bis zu einem gewissen Grad – ideal für qualitätsbewusste Hundehalter, die eine langlebige, pflegeleichte Leine suchen.